10.02.2005
U-Bahn wird zur Hoch-Bahn
Mit dem Bau der U-Bahn-Linie in der Eschersheimer Landstraße 1963, der so genannten A-Linie, wurden die Stadtteile Eschersheim und Dornbusch jeweils getrennt.
Seit Jahren diskutieren Planer und Politiker, wie diese Trennung überwunden werden kann. Jetzt haben Studenten Konzepte für die Eschersheimer Landstraße entwickelt, die zurzeit im Technischen Rathaus in der Braubachstraße zu sehen sind.
Studierende der Fachhochschule Darmstadt, der Universität Kaiserslautern und der Fachhochschule Frankfurt haben in der Sparte Hochschulwettbewerb im Rahmen des Renault Traffic Design Award 2004 die vom Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt gestellte Aufgabe bearbeitet. «Frankfurt am Main – Identifikation und Individualisierung in einer Stadt» hieß die Aufgabenstellung. In der ersten Runde waren Analysen und Grundidee auszuarbeiten. Die sechs Teilnehmer der zweiten Runde haben die Entwürfe auf ein Plakat gebracht und eine Computeranimation ihres Entwurfs erstellt.
Der Studienentwurf hat sich die Überwindung der städtebaulichen Trennwirkung der U-Bahn auf Straßenniveau auf der Eschersheimer Landstraße zur Aufgabe gestellt. Die Jury urteilte, dass «die gewählte Lösung der Hochlegung der U-Bahn einleuchtend ist, die Qualität des Entwurfs liegt im gestalterischen und funktionalen Umgang mit dieser Hochlage: Die U-Bahn wird in einer leichten, schalldämpfenden Röhre geführt, und die Stationen sind zu städtebaulich und funktional wirksamen Brücken und Knoten ausgestaltet, die die bisher durch die U-Bahn-Trasse getrennten Stadtteile verbinden und gleichzeitig als Punkte höchster Erreichbarkeit neue zentrale Aufgaben übernehmen. Der Entwurf geht zwar über eine sparsame schematische Darstellung nicht hinaus, Zeichnungen und Film vermitteln jedoch die Idee und die angestrebte kristalline Architektur recht geschickt».
Der Entwurf stammt von Katja Kleinert von der Fachhochschule Darmstadt unter der Leitung von Professor Marcin Orawiec.
Der Renault Traffic Design Award fördert wegweisende Konzepte für einzelne Objekte und Schnittstellen im Verkehrsraum, aber auch das Bewusstsein und den Blick für die Gesamtkomposition. Prämiert werden Bauwerke und architektonische Ideen, die zukunftsweisende Standards setzen. Neben bereits realisierten Objekten zeichnet der Preis auch mutige und zukunftsweisende Entwurfsarbeiten von Studierenden aus. Unter dem Thema «Barrieren überwinden – Wahrzeichen schaffen» waren auch 2004 die Teilnehmer des Hochschulwettbewerbs aufgefordert, städtische «Unorte» aufzuwerten und eine neue Identität durch Gestaltung zu schaffen.
Im Rahmen des Wettbewerbs kooperierten Lehrstühle mit Stadtplanungsämtern. Elf deutsche Städte stellten Unterlagen und Beratung für besondere Planungsaufgaben aus der kommunalen Praxis zur Verfügung, 33 Lehrstühle betreuten die Aufgaben. Die Studierenden wurden dabei mit tatsächlich bestehenden Problemen kommunaler Verkehrsaufgaben konfrontiert. Bereits im November wurde in Berlin der Entwurf einer Studentin der Fachhochschule Darmstadt mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es im Internet unter http://www.renault-traffic-design.de. (fnp)
Im Foyer des Technischen Rathauses, Braubachstraße 15, sind bis zum 5. März studentische Arbeiten zum Thema «Eschersheimer Landstraße – Überwindung der Trennwirkung» ausgestellt.

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