12.02.2005
Warum Gäste nicht gleich Gäste sind
Eigentlich dreht es sich nur um 55,20 Euro!
Doch der Stachel geht tiefer und hat zu «diplomatischen» Verwicklungen zwischen dem Jugendchor Eschersheim und der Stadt Frankfurt respektive ihrer Verkehrsbetriebe geführt. Heute empfangen die Sänger zum neunten Mal eine Delegation des «St. Mary Choirs Moseley» aus der Partnerstadt Birmingham. Zum ersten Mal allerdings kommen die Gäste statt mit dem Bus per Flugzeug. . . und sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Um für die zwölf englischen Kinder und Jugendlichen vergünstigte Wochenkarten zu bekommen, müssten diese nach RMV-Regularien Kundenkarten besitzen – schwierig. So machte sich die eingeschaltete lokale Nahverkehrsgesellschaft «traffiQ» laut Sprecher Klaus Linek «eine Riesenmühe, dem Jugendchor zu helfen». Die Gäste hätten vorab Ausweiskopien schicken oder die Kundenkarten direkt am Flughafen beantragen können. Für den Eschersheimer 2. Vorsitzenden Alexander Kamp «keine Lösung», da es für die erste Variante zu spät war und für die zweite wegen eines Konzerts keine Zeit ist. Er schimpft auf den «Bürokratismus» und fordert die Stadt auf, ihre Weltgewandtheit auch «zu leben». Doch diese schafft freie Fahrt nur für Gäste mit «ausdrücklicher Einladung». Andere Delegationen müssen sich mit einem Pro-Kopf-Satz von 20 Euro begnügen. Reicht immerhin für die Fahrkarte, denn die zwölf Jugendlichen fahren jetzt mit dem 4,60 Euro teureren Erwachsenenticket zu 18,50 Euro. (als)

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