31.03.2005
Drosselbart mit mehr Platz und neuer Karte
Wirt Axel Hölzer hat den Schankraum in seiner Stadtteilkneipe erweitert / Brauereien beteiligen sich am Umbau. Von Martine Pfeifer
Mehr Platz, einen Nichtraucher-Bereich und einen frischen Anstrich bietet die Eschersheimer Stadtteilkneipe Drosselbart, wenn sie am 1. April wieder öffnet.
Axel Hölzer, der Wirt vom Drosselbart, deutet auf die vier prächtigen Kastanien in seinem Biergarten: "Die Bäume waren der Grund, warum ich mich 1988 für die Gaststätte entschieden habe", sagt der 52-Jährige, der vorher eine Kellerkneipe im Sandweg hatte. Das Grün und der Biergarten waren es dann auch, die ihm in den letzten 18 Jahren sein Überleben sicherten.
"Im Sommer musste ich drauëen das Geld für den Winter mitverdienen", erklärt er. Denn der Schankraum der Gastwirtschaft sei mit seinen rund 40 Plätzen einfach zu klein gewesen, um die Kneipe auch im Winter profitabel zu führen. Deshalb wollte Hölzer gern erweitern. Dazu brauchte er die Wohnung nebenan. Die Inhaberin hatte schon ihr Einverständnis gegeben, das Wohnungsamt stimmte aber einer Umwandlung von Wohn- in Gewerberaum nicht zu. 120 Prozent der bisherigen Fläche wurden als Ersatzwohnraum verlangt. "Das konnte ich nicht leisten", sagt der Wirt. Dabei entsprach die Wohnung gar nicht mehr heutigen Ansprüchen - ohne Bad und eigene Toilette. Das Wohnungsamt blieb aber hart.
Erlaubnis zum Kneipen-Ausbau
Im vergangenen Jahr kam dann Hölzers Chance: Die Hessische Landesregierung hob das Verbot der Wohnraumzweckentfremdung auf und der Kneipier erhielt die Erlaubnis zum Ausbau. Seit Mitte März ist der Drosselbart nun Baustelle. "Eigentlich wollten wir ja schon direkt 2004 beginnen, aber da gab es noch statische Probleme", erläutert Hölzer. Er steigt die kleine Stufe zu den neuen Räumen hoch. "Hier, unter die Fenster, kommen Sitzbänke hin", beschreibt er. "Das werden etwa 30 Nichtraucherplätze". Dafür gebe es Bedarf: Er habe bemerkt, dass in den letzten Jahren immer mehr seiner Stammgäste das Rauchen aufgegeben hätten. Andere würden erst gar nicht mehr in Kneipen gehen, weil sie den Rauch nicht vertrügen. Viele hätten gesagt: "Jetzt komm ich auch". Auëerdem sollen künftig auch drei Luftumwälzer für Rauchfreiheit sorgen.
Der alte Teil der Gaststätte wird ebenfalls umgestaltet: Teile des Mauerwerks wurden freigelegt, die Wände sind neu verputzt und gestrichen. "Alles wird aus einem Guss: Nur die alten Bänke, Tische und Stühle bleiben", erklärt Hölzer. Mit dem Umbau bekämen die Holzbänke jetzt aber auch Polster. Damit würden die von seinen Gästen liebevoll als "Popo-Schoner" bezeichneten Sitzkissen im Innenraum überflüssig. Dass der Ausbau überhaupt zu finanzieren ist, verdankt Hölzer der Kooperation mit der Kelterei Possmann, der neuen Hauptmieterin des Drosselbart. Sie übernimmt zusammen mit den Brauereien Krombacher und Paulaner die Umbaukosten von rund 100 000 Euro. "Mit der Vormieterin, der Dortmunder Union, wäre das nicht möglich gewesen", sagt er.
Sonntags ein Mittagsmenü
In Zukunft will Hölzer im Drosselbart an Sonntagen ein Mittagsmenü anbieten. Auëerdem könne er jetzt auch die Speisekarte um aufwändigere Gerichte, wie Braten, erweitern. "Vorher haben wir ja nur a la Minute gekocht". Und wenn es jetzt im Sommer mal wieder regnet, könnten die Gäste ohne Probleme aus dem Biergarten in den Schankraum umziehen.
Der Drosselbart, Eschersheimer Landstraëe 607, wird am Freitag, 1. April, um 18 Uhr mit einem Sektempfang wieder eröffnet.

zurück
|