20.06.2005
Robin Hood als Musical: Jugendchor huldigt Dieb mit Herz
Er ist der Held vieler englischer Balladen und Verfilmungen.
Und für einen Musicalabend wurde er auch der Held des Jugendchors der Andreasgemeinde: Robin Hood, der edle Ganove, der den Armen gibt, was er bei den Reichen plündert. Und dabei für Gerechtigkeit, Freundschaft und Liebe kämpft. «Robin Hood, Robin Hood, er gibt den Unterdrückten wieder Mut», hallte es durch den Gemeindesaal. Der junge Chor hatte sich für seine Aufführung die Textversion von Georg A. Weth ausgesucht. Schon in den ersten Szenen bekam die Legende um Robin Hood sehr reale Züge: «Die Großen sind da, damit die Kleinen nicht zu groß werden», postulierte Ann-Christin Dold als Robin Hood, sprach von Reichen, die immer reicher werden und die Armen dabei immer mehr schröpfen. «Kaum ein Stück ist in unserer Zeit aktueller als dieses», erklärte die Jugendliche Malwine Bialas. Sie gehörte als einzige Darstellerin vorher nicht dem Jugendchor an, übernahm nach einem Aufruf die noch unbesetzte Rolle des Sheriffs von Nottingham – und fand in dem Chor tatsächlich den freundschaftlichen Zusammenhalt, für den Robin Hood steht.
Die Jugendlichen haben sich Robin Hood selbst gewünscht», erklärte Chorleiterin Andrea Berkler. «Wir haben dann unter ein paar Versionen des Musicals die passende herausgesucht und einstudiert.» Vor allem die Lieder wurden umgetextet, ansonsten aber nur wenige Textpassagen geändert. Zur Erinnerung: Robin Hood wird als Adeliger aus der feinen Gesellschaft geächtet, sammelt als Rebell und Strauchdieb eine Schar von Anhängern um sich. König Heinrich II. setzt ein Preisgeld auf Robin aus, wird dann aber abgesetzt. Wie wird der berühmte Richard Löwenherz mit dem Kämpfer für Gerechtigkeit umgehen?
«Robin Hood war vielleicht eine historische Figur, wird aber in der Dichtung immer idealisiert», räumte Andrea Berkler ein.
Das empfanden selbst die Jugendlichen so, keiner habe ganz spontan die Hauptrolle spielen wollen. Kurz nach Weihnachten begannen sie mit den Proben, zeigten beim Besetzen und Einstudieren der Rollen viel Eigeninitiative. Das Stück endete wie fast erwartet: Richard Löwenherz führte Robin Hood und seine Truppe wieder in die angesehene Gesellschaft zurück. Und Malwine bleibt dem Jugendchor erhalten – aus Freundschaft, wie sie sagt. (got)

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