08.11.2005
Stadt sucht neues Heim für Kindertreff
Eschersheim. Der Kinderkulturtreff (Kiku) Eschersheim ist erst vor wenigen Monaten in das neue Domizil in der Zehnmorgenstraße umgezogen.
«Wir arbeiten an einer Lösung», sagt Norbert Dörr von der Kommunalen Kinder- und Jugendhilfe. Doch sei ein neues Quartier nicht so einfach zu finden. Denn es sollte ortsnah sein, damit die Kinder die Einrichtung auch gut erreichen können. «Die Übergangslösung in der Zehnmorgenstraße hat uns etwas Luft verschafft», sagt Dörr, dennoch sei man natürlich an einer dauerhaften Unterbringung interessiert. «Wir können den Mitarbeitern und Kindern nicht zumuten, alle zwei Jahre umzuziehen.»Das sieht auch die SPD-Fraktion im Ortsbeirat 9 (Ginnheim, Eschersheim, Dornbusch) so. Das Stadtteilparlament habe sich schon immer für den Verbleib des Kinderkulturtreffs ausgesprochen, vor allem, weil es wichtig sei, dass dieser «in unveränderter Form bleibt», so Michael Müller, der zur Sitzung des Ortsbeirates 9 einen Antrag vorbereitet hat.
Der Wunsch des Leiter des Kiku, Bernhard Dill, nach einer weiteren Nutzung des Gebäudes der Emmausgemeinde werde jedoch nicht in Erfüllung gehen, weil, so Norbert Dörr, die Gemeinde dort selbst Projekte unterbringen möchte. Michael Müller hat ein weiteres Objekt ins Visier genommen: das seit Jahren leer stehende Gebäude in der Eschersheimer Landstraße 601. Die Kommunale Kinder- und Jugendhilfe habe bereits einige Häuser geprüft, auch ein leer stehendes in der Eschersheimer Landstraße. «Wenn es sich um dieses Objekt handelt, haben wir ein Problem», sagt Dörr. Denn bei diesem Objekt gegen es nicht nur einen hohen Sanierungsbedarf, sondern «die Eigentumsverhältnisse sind sehr verworren». Das verzögere die Verhandlungen auf unbestimmte Zeit. Man werde aber weiter intensiv nach Alternativen suchen, verspricht Dörr. Für Hinweise auf Liegenschaften in Eschersheim, die nicht zu weit vom jetzigen Standort entfernt seien, «sind wir jederzeit dankbar».
Ideal wäre eine Größe von 200 Quadratmetern, dazu ausreichend Lagerraum für Material und Spielgeräte. Diese Wünsche hatte Bernhard Dill bereits im Sommer geäußert, als die Einrichtung die im Januar bezogenen Räume offiziell einweihte.
Der Kinderkulturtreff Eschersheim ist eine mehr als 20 Jahre alte städtische Einrichtung, in der täglich, außer am Wochenende, zwischen 20 und 35 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren nachmittags von 14 bis 18 Uhr betreut werden. Das Programm wird spontan gestaltet, ganz nach Lust und Laune: Es wird gespielt, gebastelt, musiziert, es gibt sogar eine Kreativ-Werkstatt und – nicht zu vergessen – den hauseigenen Zirkus Lasagne», der seit Anfang der 80er Jahre Nachwuchs-Artisten die Manege erobern lässt.
Weiterhin unklar ist für SPD-Ortsbeirat Michael Müller auch noch die Zukunft des ehemaligen Sozialrathauses, die der Kinderkulturtreff bereits Ende des vergangenen Jahres räumen musste. «Die Vorstellung des Umbaus wurden dem Ortsbeirat im November 2004 vorgestellt», so der Antragsteller. Bis heute sei an diesem Haus nichts passiert. Die Franziska-Schervier-Altenhilfe plant dort ein Altenwohn- und Pflegeheim. Die Gesellschaft betreibt bereits eine Einrichtung in Frankfurt in der Lange Straße, sechs weitere am Hauptsitz in Aachen (zwei Häuser), Köln, Frechen, Bad Salzschlirf und Mainz. (sö)
Der Ortsbeirat 9 tagt am Donnerstag, 10. November, um 19.30 Uhr in der Andreasgemeinde, Kirchhainer Straße 2.

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