31.05.2006
Post findet neue Argentur-Partner
Die Deutsche Post AG hat in Eschersheim und Ginnheim Partner für zwei Postagenturen gefunden. Von Sören Rabe
Das Lotto-Toto-Geschäft in der Heinzstraße 1 von Andreas Schmid ersetzt am 3. Juli die Postfiliale in der Ginnheimer Landstraße. In Eschersheim wandert die bisherige Postfiliale am Weißen Stein weiter südlich in Richtung Am Lindenbaum. Am 28. August überninmmt Sport & Freizeit Deubel von Holger Trautmann in der Eschersheimer Landstraße 470-474 den Postdienst. Das bestätigte gestern Unternehmenssprecher Stefan Heß auf Anfrage der FNP.
Für die Filiale in Hausen, am Fischstein, gibt es dagegen noch keine Neuigkeiten. „Wir haben auch noch nicht darüber entschieden, ob wir die Poststelle überhaupt schließen“, sagt Stefan Heß. In Hausen seien Interessenten auf die Post zugekommen, das habe erst zu den Überlegungen geführt, hier eventuell eine Postagentur einzurichten. „Wir haben ohnehin mehr Anfragen, als wir überhaupt umsetzen können.“ Darin sieht Stefan Heß auch die große Akzeptanz des Agentur-Systems. Er könne zwar die Kritiker verstehen, die eine Ausdünnung des Postnetzes befürchten, „aber wir müssen andere Wege als früher gehen“. Denn es müsse auf die Kosten geachtet werden. Da aber die Posthoheit rund 500 Jahre eine Sache des Staates gewesen sei, „ist das Thema emotional aufgeladen“.
Eine Verschlechterung für die Kunden werde es nicht geben. Man könne die heutige Post nicht mehr mit dem staatlichen Betrieb früherer Jahre vergleichen. „Damals war das Berechnen eines Paketes eine Wissenschaft für sich.“ Heute gebe es dagegen klare Preistabellen, die auch noch per Computer errechnet würden. Daher seien die Schulungen für die Mitarbeiter der Postagentur absolut ausreichend. Die zweieinhalbjährige Ausbildung eines Schalterbeamten früherer Jahre sei nicht notwendig, sagt Stefan Heß, der selbst die Ausbildung durchlief. Da sei auch vieles gemacht worden, was nicht dazugehört habe. „Viele Agenturmitarbeiter haben dagegen eine kaufmännische Ausbildung. Sie sind damit teilweise sogar besser qualifiziert als die Postler.“
Das System habe sich zudem bewährt. Seit 1993 habe das Unternehmen bundesweit 7500 Agenturen aufgebaut. „In den ersten zwei Jahren noch auf Probe, begleitet von Studien.“ In anderen Ländern wie den Niederlanden und England sei man da schon Jahre voraus gewesen und hätte ebenfalls gute Erfahrungen gemacht.
Ein weiteres Argument für Agenturen sieht Heß in den längeren Ladenzeiten. In der Ginnheimer Heinzstraße wird die Postagentur, die mit einem Schalter ausgerüstet wird, eine „deutliche Verbesserung“ bringen. Dienstags bis freitags werde der Schalter durchgängig von 8 bis 18 Uhr geöffnet, montags und samstags von 8 bis 13 Uhr. „Ein durchgängiges Angebot hatten wir hier bisher nicht.“ In Eschersheim werde das Angebot zumindest nicht verschlechtert. Hier sind die Öffnungzeiten montags bis freitags von 9 bis 13 und von 14 bis 18.30 Uhr, samstags von 8 bis 13 Uhr.
Bundesweit sollen in diesem Jahr rund 200 Postfilialen in Agenturen verwandelt werden. In Frankfurt bestehen derzeit noch 45 Filialen. Bislang gibt es in Frankfurt zwölf Postagenturen, in denen Einzelhändler die Postangelegenheiten übernehmen und in der Regel den gleichen Service anbieten wie die Filiale, die vorher im Stadtteil beheimatet war. Die Postmitarbeiter sollen an anderen Standorten eingesetzt werden.

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