22.12.2006
Ende 2009 werden die ersten Züge zum Riedberg fahren
Der U-Bahn-Anschluss für den Riedberg wird Ende 2009 fertig gestellt sein. Der neue Stadtteil wird künftig mit zwei Linien angefahren: die U 31 vom Südbahnhof bis Riedberg und die U 41 von Ginnheim bis Nieder-Eschbach. Kostenpunkt: 60 Millionen Euro.
Verkehrsdezernent Lutz Sikorski (Grüne) stellte gestern die Planungen zusammen mit den Verkehrsbetrieben VGF und Traffiq vor. „Das Land trägt das Konzept voll und ganz“, sagt Sikorski. Damit seien die Zuschüsse in Höhe von 70 Prozent der Kosten gesichert. Die Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) des Münchener Büros Intraplan hatte einen Wert von 1,3 ergeben, liegt damit klar über der Grenze von 1,0.
Gegenüber dem ursprünglichen Plan – Anschluss der D-Strecke über Bockenheim und Ginnheim einschließlich Untertunnelung – ergeben sich „erhebliche Vorteile“. Zum einen werden die Kosten von 210 Millionen auf 60 Millionen Euro gesenkt, zum anderen verfügt der Riedberg über zwei Anbindungen: eine direkte Linie in die Innenstadt und eine zweite mit Umsteigemöglichkeiten in Ginnheim zur Straßenbahnlinie 16 sowie am Niddapark zur S 6. Dort eröffnet die Bahn im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Main-Weser-Bahn einen neuen Bahnhof. Ein dritter positiver Effekt sei die geringere Bauzeit. Mit der Tunnellösung hätte es frühestens 2012/2013 eine endgültige Linie gegeben, so Sikorski, „jetzt ist Ende 2009 alles fertig“.
Die Schwierigkeit der Planung bestand darin, eine neue Linie auf der A-Strecke (Eschersheimer Landstraße) zu installieren. Untersuchungen hatten ergeben, dass der Tunnelabschnitt bis zur Miquel-/Adickesallee bereits ausgelastet sei und keine weitere Linie aufnehmen könne. Die Idee, die U 3 im Norden zu trennen, wurde wieder verworfen. „Die U 3 in Richtung Oberursel ist aber nicht ausgelastet“, sagt Bernd Wilde, bei der Traffiq zuständig für die Angebotsplanung. Nun wird die Linie nur noch im 15-Minuten-Takt verkehren statt alle siebeneinhalb Minuten. Damit wird Platz für die neue U 31. Die fährt jede Viertelstunde vom Südbahnhof bis zum Riedberg, endet dort und fährt wieder zurück zum Südbahnhof. Dort angekommen, wird die Bahn zur U 3 und fährt nach Oberursel. Um für den Riedberg einen Siebeneinhalb-Minuten-Takt zu erreichen, wird die Linie U 41 eingerichtet. Diese fährt von Ginnheim auf der bestehende Strecke der U 1 über das Nordwestzentrum und biegt hinter der Haltestelle Heddernheimer Landstraße auf die Strecke der U 3 ein. Am Niederurseler Hang verlässt die Bahn die Trasse und fährt direkt über den Riedberg. An der A 661 stößt die Linie dann auf die U 2 und fährt bis nach Nieder-Eschbach.
Mit dem ersten Bauabschnitt soll Ende 2007 begonnen werden. Dabei wird das Gleisdreieck, so Thomas Dorscheid, Geschäftsbereichsleiter Infrastruktur der VGF, im Urselbachtal umgebaut. Weitere Baumaßnahmen sind die eigentliche Strecke über den Riedberg sowie insgesamt sechs Brücken, die mit 7 Millionen Euro zu Buche schlagen. Das größte Bauwerk ist die Überführung über die A 661 südlich von Kalbach. Auch die Rosa-Luxemburg-Straße wird am Niederurseler Hang mit einer Brücke überquert. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU im Römer, Helmut Heuser, kündigte an, dass die CDU „das Konzept mitträgt“. (sö)

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