26.01.2007
Eschersheimer Landstraße zu stark belastet
Ortsbeirat will Umweltzone ausweiten
Ob das Gebiet entlang der Eschersheimer Landstraße im Ortsbezirk 9 (Eschersheim, Dornbusch, Ginnheim) in die Umweltzonen mit aufgenommen werden kann, ist noch unklar. Das teilte der Magistrat jetzt dem Ortsbeirat 9 mit.
Das Stadtteilparlament hatte darauf hingewiesen, dass für alle stark belasteten Straßen in Frankfurt, darunter auch die Eschersheimer Landstraße, ein Handlungskonzept erstellt werden soll, um die Luftverschmutzung zu verringern. Die Einführung von Umweltzonen ist für das Jahr 2008 geplant so der Magistrat. Eine entsprechende Regelung wurde in den Aktionsplan für den Ballungsraum Rhein-Main aufgenommen.
Die Zuständigkeit liegt beim Land Hessen, wobei zur Abstimmung mit den betroffenen Kommunen eine Arbeitsgruppe eingerichtet wurde. Derzeit werde von dieser Arbeitsgruppe die Ausweisung einer Umweltzone geplant. „Über die genaue Ausgestaltung der Umweltzone kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage getroffen werden, da derzeit vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) mögliche Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin untersucht werden.“ Gegenstand der von der HLUG angestellten Modellrechnungen seien drei mögliche Szenarien: nur die engere Innenstadt, die erweitere Innenstadt sowie nahezu das gesamte Stadtgebiet. In diesem Zusammenhang werde auch die Einbeziehung der Eschersheimer Landstraße in eine Umweltzone untersucht, Ergebnisse würden derzeit aber noch nicht vorliegen.
Neben der Ausgestaltung einer Umweltzone bemühe sich der Magistrat „kontinuierlich um zusätzliche Maßnahmen zur Minderung der Luftschadstoffbelastung, die durch die Stadt umgesetzt werden“. Als einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität nennt der Magistrat die Umrüstung des städtischen Fuhrparks auf emissionsarme Fahrzeuge. Dies werde aktuell unter anderem im städtischen Grünflächenamt umgesetzt.
Um die Luftverschmutzung zur verringern, hatte das Stadtteilparlament zudem die Grüne Welle für den Kfz-Verkehr auf der Eschersheimer Landstraße gefordert. Wenn die Autos häufig zum Anhalten und erneuten Losfahren gezwungen werden, würde sich die Luftverschmutzung nachweislich erhöhen. Es sei aufgefallen, dass die frühere Grüne Welle nicht mehr bestehe. Die Stadtteilpolitiker hatten die zahlreichen baulichen Veränderungen an den einzelnen Knotenpunkten dafür verantwortlich gemacht. Außerdem führe das ständige An- und Abfahren der Autos zu überflüssigen Lärmbelästigungen für die Anwohner.
Die Planung der Ampelsteuerungen erfolge unter mehreren Maßgaben, heißt es dagegen aus dem Magistrat: Beschleunigung der U-Bahnen, Beibehaltung der Grünen Welle für den Kraftfahrzeugverkehr, Verbesserung des Fußgängerverkehrs durch Integration neuer Fußgängerquerungen sowie kürzere Querungszeiten und Ergänzung von Zusatzeinrichtungen für sehbehinderte Fußgänger. Diesen unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Verkehrsteilnehmer „musste an einigen Stellen durch Kompromisse Rechnung getragen werden“.
Eine Koordinierung, wie sie vor dem Umbau bestand, sei dadurch nicht mehr aufrecht zu erhalten gewesen. In der Regel sei es jedoch möglich für Verkehrsteilnehmer, die Eschersheimer Landstraße im Gebiet des Ortsbezirkes 9 mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h durchgängig zu befahren ohne auf eine rote Ampel zu stoßen. (fnp)

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