14.02.2007
Lehrer sammeln Unterschriften
Den Lehrern der Ziehenschule reicht es. In einem offenen Brief und machen sie ihrem Ärger über die Regelung der „Unterrichtsgarantie Plus“ Luft, die das hessische Kultusministerium in diesem Schuljahr in Kraft gesetzt hat. Denn ihre Bilanz fällt nach 100 Tagen seit der Einführung sehr negativ aus.
Für die Schüler sehen die Lehrer des Gymnasiums in dem Versprechen, keinen Unterricht mehr ausfallen zu lassen, nur wenig Nutzen. Sie müssten sich zu oft auf neue Lehrer einstellen, säßen Unterricht ohne anspruchsvolle Lehre ab. Allenfalls die verlässliche Dauer des Schultages werde mit der Unterrichtsgarantie gewährleistet.
Dem gegenüber steht aus der Sicht der Pädagogen eine enorme Steigerung der Arbeitsbelastung für die Lehrer. Sie müssten nun zusätzlich Materialien für die Aushilfslehrer, die selten eine pädagogische Ausbildung mitbringen, vorbereiten. Zudem steige mit dem Zwang zur Vertretung die Zahl der Unterrichtsstunden, die jeder Lehrer geben muss. Durch die Verpflichtung, stets für Vertretungsstunden zur Verfügung zu stehen, bleibe den Pädagogen weniger Zeit, Fortbildungen zu besuchen oder Wandertage zu organisieren.
Das Votum aus der Ziehenschule ist eindeutig: Die Unterrichtsgarantie muss zurückgenommen werden. Dafür haben die Lehrer Unterschriften gesammelt und sie an das Kultusministerium gesandt. Dort ist die Kritik an der Regelung bekannt, viele Schulen stimmen darin ein. Trotzdem wird die Unterrichtsgarantie in Wiesbaden bisher als Erfolgsmodell gelobt. (ing)

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