14.01.2008
Jugendbüro für Eschersheim
Von Mai an sollen zwei Streetworker im Stadtteil unterwegs sein
Unverhofft gute Nachrichten kommen jetzt aus dem Jugend- und Sozialdezernat: Voraussichtlich im Mai wird in Eschersheim ein Jugendbüro eröffnet, in dem zwei Streetworker arbeiten sollen.
Damit geht ein dringender Wunsch des zuständigen Ortsbeirates 9 (Ginnheim, Dornbusch, Eschersheim) und vieler Eschersheimer zumindest zum Teil in Erfüllung. Sie hatten sich gewünscht, dass im Stadtteil ein Jugendzentrum aufgemacht würde. Bisher fehlt ein solcher Treffpunkt für die jungen Leute. Als Alternative haben sie sich Spielplätze und Grünanlagen in den Wohnquartieren ausgesucht, doch dort kommt es häufig zu Konflikten mit Nachbarn und Eltern kleinerer Kinder. Die einen schimpfen, dass die Jugendlichen zu laut seien, Dreck hinterlassen und alle anderen vertreiben. Die anderen fühlen sich weggeschoben, unverstanden. Als Lösung für beide Seiten hatten sich die Ortsbeiratsfraktionen schon mehrmals für ein Jugendzentrum stark gemacht.
Im Dezernat stand und steht Eschersheim hingegen nicht auf der Liste der Stadtteile, in denen dringend ein Jugendzentrum gebraucht wird. „Wir sehen den Bedarf so nicht, haben das Anliegen aber trotzdem geprüft“, sagte Manuela Skotnik, Referentin von Stadträtin Prof. Daniela Birkenfeld (CDU). Der Vorschlag der Grünen-Ortsbeirätin Annegret Brein, den Eschersheimer Bunker für die Jugendlichen herzurichten, ist dabei allerdings durchgefallen. „Dort gibt es kein Tageslicht und keine Belüftung, das geht überhaupt nicht“, so Skotnik.
Als Übergangslösung sei nun die Einrichtung des Jugendbüros beschlossen worden, Vorbild dafür sind die Jugendbüros in Hausen und Praunheim. Ein solches soll in Eschersheim nicht irgendwann eröffnen, die Pläne sind überraschend konkret: Die Finanzierung ist im Haushalt bereits gesichert, die Trägerschaft des Projekts schon ausgeschrieben. Drei Bewerber haben sich gemeldet. Ende Januar wird in kleiner Runde des Jugendhilfeausschusses der beste der drei möglichen Träger ausgesucht, Mitte Februar entscheidet der Ausschuss dann endgültig, wer den Zuschlag erhält.
Erst gemeinsam mit dem Träger soll ein geeigneter Standort im Stadtteil festgelegt werden. „Da muss der Träger mit entscheiden. Er weiß besser, was er braucht“, so Skotnik. Lange suchen werde man allerdings nicht mehr müssen, erste Raumangebote liegen bereits vor. Wo das Jugendbüro einziehen könnte, wollte sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht sagen. Mancher Eschersheimer kann sich vorstellen, dass im dortigen Sozialrathaus noch Platz ist.
„Wenn in diesem geplanten Ablauf nichts schiefgeht, können wir Mitte Mai loslegen“, kündigte Skotnik an. Das Büro soll dann Anlaufstelle für Jugendliche im Stadtteil werden, von dort aus können Freizeitaktivitäten geplant werden. Denkbar ist zudem ein Beratungsangebot für die jungen Eschersheimer. „Wir erhoffen uns davon auch, dass die Streetworker uns dann genauer sagen können, was im Stadtteil über das Büro hinaus gebraucht wird“, so Manuela Skotnik.
Von Inga Janovic

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