24.05.2008
Überall fehlt es an Hortplätzen
Kinderbeauftragter fragte in den Schulen nach Wünschen und Problemen.
Die Eschersheimer Schulen haben Sorgen – welche, sammelte Wendel Burkhardt, der Kinderbeauftragten für Eschersheim im Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Ginnheim, Eschersheim). Gemeinsam mit einigen Stadtteilpolitikern machte Burkhardt in den vergangenen Wochen Besuche in drei Schulen im Stadtteil. Die vorläufige Bilanz: Das Thema „Mangel an Betreuungsplätzen“ plagt alle Schulen. Ansonsten stehen je nach Schulform andere Bedürfnisse und Wünsche auf der Tagesordnung.
Bislang hat der Kinderbeauftragte die Ludwig-Richter-, die Fried-Lübbecke- und die Johann-Hinrich-Wichern-Schule in seinem Bericht berücksichtigen können. Besuche an der Peter-Petersen- und der Ziehenschule sollen im Herbst folgen.
Während nach Ansicht des Kinderbeauftragten die Ludwig-Richter-Schule wegen ihrer alten Räume vor allem Infrastrukturprobleme habe, leidet die Wichern-Schule unter ihrem schlechten Image. Da die Förderschule in der Nachbarschaft ohnehin recht unpopulär sei, vermutet diese die Schuldigen schnell dort, wenn auf dem Schulhof wieder mal der Pavillon demoliert wurde oder irgendwo Müll herumliegt. Doch Schulleiter Paul Oschèe glaubt nicht, dass seine Schüler dafür verantwortlich sind: Jugendliche aus der Nachbarschaft, so hat er Burkhardt berichtet, treiben ihr Unwesen auf dem Schulgelände.
Auch deshalb bemüht sich die Schule um eine enge Zusammenarbeit mit anderen Eschersheimer Einrichtungen. So etwa mit der Kindertagesstätte 88 und dem Jugendamt. Auch in Sachen Gewaltprävention engagiert sich die Schule. Sie nahm sogar an einem fünf Jahre dauernden Fortbildungsprojekt zu diesem Thema teil.
Seit einiger Zeit pflegt die Förderschule nun auch Kontakte zum Kinderkulturzentrum. Im Rahmen dessen ist die Idee eines „Minifußballfeldes“ entstanden. Die bisher an der Stadt scheitert. Denn bauen sollte das Fußballfeld der Deutsche Fußballbund (DFB), Frankfurt müsste sich verpflichten, die Anlage mindestens 15 Jahre lang zu unterhalten. Damit die Wichern-Schüler doch noch zu ihrem „Minifußballplatz“ kommen, macht sich nun der Ortsbeirat dafür stark. Er forderte jüngst die Stadt auf, die notwendige Unterkonstruktion zu bezahlen.
Weitere Anträge im Sinne der Schulen, die auf Burkhardts Bericht fußen, werden folgen. Thema Nummer eins wird vorerst die Ausstattung mit Betreuungsplätzen sein. So wünscht sich der Leiter der Wichern-Schule den Ausbau der Nachmittagsbetreuung, da er die Einrichtung auf lange Sicht zu einer Ganztagseinrichtung umbauen möchte.
Für die Fried-Lübbecke-Schule steht das Thema Betreuung und Hortplätze zurzeit an erster Stelle: „Jedes Schuljahr melden zehn bis 15 Eltern ihre Kinder nicht bei uns an, weil wir keine Nachmittagsbetreuung bieten können“, beklagt Schulleiterin Kornelia Lechner. Generell sei in Eschersheim die Betreuungssituation mangelhaft, bestätigt auch Wendel Burkhardt. Das weiß auch das Stadtschulamt und möchte für den Planungsbezirk Dornbusch/ Eschersheim eine weitere Hortgruppe einrichten. Wie wir berichteten, wird es im Dornbusch bereits zum nächsten Schuljahr zwei neue Hortgruppen geben. Für Eschersheim sucht das Stadtschulamt allerdings noch nach einem Träger sowie nach Räumen.
Damit würden Dornbusch und Eschersheim bei der Kinderbetreuung rein rechnerisch im Frankfurter Durchschnitt liegen. Im gesamten Stadtgebiet sind etwa 54 Prozent der Schulkinder mit Hort- und Betreuungsplätzen versorgt. (mer)

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