30.09.2009
SPD & FDP zeigen Herz fürs Holländer-Viertel
Das Holländer-Viertel an der Eschersheimer Landstraße ist Zeugnis vergangener Baukunst und optischer Leckerbissen gleichermaßen.
So zumindest die Meinung der Stadtteilpolitiker von SPD und FDP. Durch einen gemeinsamen Antrag der beiden Fraktionen im Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Ginnheim, Eschersheim) soll den Häusern nun besonderer Schutz gewährt werden. Eine Erhaltungssatzung soll nach dem Willen der Stadtteilpolitiker dafür sorgen, dass das Jugendstilensemble zwischen Eschersheimer Landstraße, Lucaestraße und Körberstraße gesichert wird.
Eine Erhaltungssatzung dient dem Schutz städtebaulicher Eigenarten, ein Abriss wäre nur noch unter verschärften Auflagen und nach genauer Prüfung möglich. Im Gegensatz zum Denkmalschutz bleiben dem Eigentümer jedoch größere Spielräume zur individuellen Gestaltung. «Denkmalschutz stellt schon einen massiven Eingriff in die Möglichkeiten der Besitzer dar. Das wollten wir so vermeiden», erklärt Klaus Funk (FDP). Zudem seien die Ziele von Denkmalschutz und Erhaltungssatzung im Wesentlichen deckungsgleich: «Uns geht es darum, die Häuser zu erhalten. Dazu würde eine Erhaltungssatzung ausreichen, und wir müssten die Besitzer nicht unnötig starken Belastungen aussetzen.»
Im Gegensatz zu anderen erhaltenen Bauwerken, wie etwa in Sachsenhausen oder im Nordend, handele es sich bei den Häusern des Holländer-Viertels um zwei- bis dreistöckige Reihenhäuser. «Die Häuser sind um das Jahr 1902 im Jugendstil errichtet worden und gehören zu den wenigen, die vom Zweiten Weltkrieg verschont wurden. Heute würde man sie wohl als Stadthäuser bezeichnen, das unterscheidet sie von den restlichen erhaltenen Bauwerken aus dieser Zeit in Frankfurt, die meistens als viergeschossige Mietshäuser gebaut wurden», erklärt Funk.
Die Stadtteilpolitiker hoffen, das Häuser-Ensemble für die Zukunft bewahren zu können. «Drei solcher Häuser auf der Eschersheimer Landstraße wurden bereits abgerissen und durch nichtssagende Neubauten ersetzt. Das war eine große Bausünde und darf nicht wieder passieren», so Funk. Das Erscheinungsbild der Eschersheimer Landstraße habe in den vergangenen Jahren ohnehin bereits gelitten. Nun gehe es darum, die letzten verblieben Glanzlichter zu bewahren, betont Funk. göc
Der Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Ginnheim, Eschersheim) tagt am Donnerstag, 1. Oktober, ab 19.30 Uhr im großen Saal des Gemeindehauses der katholischen Kirchengemeinde Sta. Familia, Am Hochwehr 11.

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