15.09.2010
Entlang der Eschersheimer fehlen Parkplätze
Gewerbeverein erklärte dem Wirtschaftsdezernenten beim Rundgang durch das Quartier, wo den Einzelhändlern der Schuh drückt. Leerstand, Parknot und fehlendes Flair schaden dem Geschäft. Darüber diskutierte der Eschersheimer Gewerbeverein mit Wirtschaftsdezernent Markus Frank.
Noch gibt es sie, die kleinen Einzelhändler an der Eschersheimer Landstraße. «Für die soziale Infrastruktur ist die Möglichkeit, vor der Haustür einkaufen gehen zu können enorm wichtig», erklärte Martin Feickert, Vorsitzender des Eschersheimer Gewerbevereins. Vom Radladen bis zum Metzger ist das Angebot vielfältig. Dennoch sei nicht alles Gold, was glänzt. «Es gibt schon jetzt den einen oder anderen Leerstand und viel mehr Wettbüros als früher», bedauert Feickert. Die seien zwar nicht an sich schlecht, locken aber eben kaum Laufkundschaft an, die auch den übrigen Geschäften zugutekommen würde.
Um das «am lebenden Objekt», also direkt an der Eschersheimer, zu erläutern, hatte der Gewerbeverein die Dezernenten Markus Frank (CDU) und Lutz Sikorski (Grüne) zum gemeinsamen Bummel eingeladen. Während der Verkehrsdezernent kurzfristig absagen musste, stellte sich Frank den Sorgen und Wünschen der Gewerbevertreter. Verstärkung bekam er dabei durch Oliver Schwebel, Leiter der Servicestelle Wirtschaft bei der Wirtschaftsförderung Frankfurt. «Wir wollen uns mehr um die Gewerbetreibenden bemühen, die wir schon bei uns haben», so Frank.
Was das im Falle des Gewerbevereins Eschersheim genau bedeuten könnte, wurde im gemeinsamen Gespräch schnell deutlich. «Wir würden uns wünschen, dass die Eschersheimer Landstraße im nördlichen Bereich zwischen Hügelstraße und Weißem Stein einspurig umgebaut wird», sagte Feickert. Die Gewerbetreibenden glauben nicht, dass der Verkehrsfluss durch den Rückbau auf nur eine Fahrspur behindert würde. «Der meiste Verkehr fließt schon vorher von der Eschersheimer ab», sagen sie. Der gewonnene Raum könnte dann zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität oder auch für neue Parkplätze genutzt werden. Beides seien zentrale Probleme an der Verkehrsachse. «Durch die U-Bahn und die Straße hat das hier sicherlich keinen Charakter wie auf der Schweizer Straße. Aber man könnte schon einiges tun, um den Gewerbebetrieben das Leben ein wenig zu erleichtern. Alleine mehr Parkraum wäre schon toll», meinte Feickert.
Ortsvorsteher Friedrich Hesse (CDU) blieb allerdings skeptisch. «Da müsste der Gewerbeverein bei den Fraktionen im Ortsbeirat ganz schön die Werbetrommel rühren», prophezeite er. Schon einmal sprach sich das Stadtteilparlament gegen eine einspurige Verkehrsführung aus.
Frank versprach, den Wunsch nach einer Umgestaltung des Verkehrsraumes weiterzutragen. Aber auch schnellere Lösungen, die ohne große Änderungen an der Verkehrsführung zu realisieren wären, fielen dem Wirtschaftdezernenten beim Spaziergang entlang der Eschersheimer ins Auge. «Es gibt hier sicherlich auf beiden Seiten der Eschersheimer einige Möglichkeiten, zum Beispiel mehr Kurzzeitparkplätze zu schaffen.» Darüber würde man sich auch in der Metzgerei Schmidmeier freuen. Viele Kunden bekämen während des Mittagseinkaufs schnell einen Strafzettel. Kurzzeitparkplätze ohne Parkautomaten wären für sie ideal.
«Wir werden gemeinsam mit dem Verkehrsdezernat einen Plan mit allen Orten aufstellen, die uns für die Schaffung von mehr Parkraum entlang der Eschersheimer Landstraße geeignet erscheinen», erklärt Frank. Dieser müsse dann im Ortsbeirat vorgestellt und gegebenenfalls beschlossen werden. «Wie es danach weitergeht und was man noch alles machen könnte, da müssen wir vielleicht noch mal eine zweite Runde einläuten», sagte der Wirtschaftsdezernent. göc

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