04.02.2011
Neue Ideen für die Ziehenschule
An der Ziehenschule tut sich was. Der Neubau auf dem Schulgelände ist noch nicht fertig, da präsentieren Architekturstudenten bereits ihre Ideen für ein weiteres Bauvorhaben.
Endlose Flure, dünne Wände, dunkle Räume und tiefe Decken – viel Charme versprüht der Erweiterungsbau aus den 70ern auf dem Schulgelände nicht. Das soll sich ändern. Sehr zur Freude von Schulleiter Manfred Eichenauer. «Die Wände sind nicht nur so dünn, dass man den Unterricht noch zwei Räume weiter verfolgen kann. Sie entsprechen auch nicht den aktuellen Brandschutzrichtlinien. Da wird es wirklich Zeit, dass etwas passiert», meint er.
Drei Monate gearbeitet
Entsprechend gespannt war er auf die Präsentation der Ideen für einen Erweiterungsbau, der den alten, aus den 70er Jahren ersetzen würde. Die Ideen von Architekturstudenten des fünften Semesters an der Fachhochschule Frankfurt sollen Material für Denkanstöße und weitere Planungen liefern. Drei Monate arbeiteten die Studenten an ihren Konzepten, acht sind es geworden. Vorgegeben war den Studenten das aktuelle Raumprogramm.
«Barrierefreiheit, Fluchtwege und der Passivhausstandard spielen auch immer eine Rolle», erklärte Projektleiter Jean Heemskerk. Maßgeblich seien diese Punkte in den Entwürfen der Studenten allerdings noch nicht gewesen. Ebenso wie die Wirtschaftlichkeit. «Das sind ja noch keine fertigen Architekten, das wäre dann zu komplex geworden.» Denkanstöße können die Modelle und Skizzen der angehenden Architekten allerdings sehr wohl liefern. «Man erkennt sehr schön, was überhaupt grundsätzlich machbar ist», so Heemskerk.
Der neue Erweiterungsbau müsste ins künftige Gesamtkonzept der Ziehenschule passen. «So etwas wie ein durchdachtes Konzept in Sachen Raum- und Pausenhof-Gestaltung gab es bisher nicht», sagt Schulleiter Eichenauer. Das soll sich ändern. Neben dem Neubau, der nur noch auf die Innenausbauten wartet und zum neuen Schuljahr bezugsfertig sein soll, und dem vorgestellten Konzept für Abriss und Neubau des Erweiterungsgebäudes soll der komplette Schulhof umgekrempelt werden. «Schule muss heute ja ganz andere Anforderungen erfüllen als früher», betonte Helmut Heußer, der als Abteilungsleiter des Hochbauamts den Kontakt zwischen Ziehenschule und Fachhochschule vermittelt hatte. In Zeiten der Ganztagsschule werde das Schulgelände auch zu so etwas wie einem zweiten Zuhause. «Das Ganze ist nach der Idee eines Campus aufgebaut und soll genug Raum bieten, auch in den Pausen aktiv zu werden», erklärt er. Der bereits bestehende Neubau sowie die jetzt vorgestellten Konzepte der Studenten seien Teile davon.
Ausgezeichneter Bau
Ob die Ideen tatsächlich in Planungsentwürfe einfließen, ist noch offen. «Uns wäre es recht, wenn es gleich losgehen könnte», sagte Schulleiter Eichenauer. Ein Weilchen wird es aber wohl noch dauern, denn noch ist nichts beschlossen. Mit dem voraussichtlich im Sommer bezugsfertigen Neubau ist ein erster Schritt aber getan. Der Komplex hat bereits für Aufsehen gesorgt. Noch vor der Fertigstellung wurde er von der OECD, bekannt durch die Pisa-Tests, als zukunftsträchtiges Modell ausgezeichnet. «Das freut uns und ist eine tolle Bestätigung», sagte Heußer. göc

zurück
|