05.03.2012
Hereinspaziert ins neue Heim der Eschersheimer Wehr
Im Schottenrock und mit Dudelsackklängen begrüßte Jens Felton von der Feuerwache 31 Gäste zur feierlichen Übergabe des neuen Gerätehauses an die Freiwillige Feuerwehr Eschersheim.
Mit dem Aufzug wollte er allerdings nicht auf die schottische Sparsamkeit des Magistrats beim Neubau hinweisen. Im Gegenteil, der 1,76 Millionen teure Neubau in der Engen Gasse 1 setze "neue Maßstäbe für andere, sanierungsbedürftige Gerätehäuser der Frankfurter Feuerwehren", schwärmte Eschersheims Wehrführer Stefan Kadletz.
Er muss es wissen, denn die Eschersheimer Blauröcke haben das neue Haus schon vor einem halben Jahr in Besitz genommen. Dass es erst jetzt, fast ein Jahr nach der 100-Jahr-Feier der Wehr, offiziell übergeben wurde, lag am Stadtratkarussell im Römer. Außerdem gab es im Magistrat Überlegungen, ob eine offizielle Übergabe sinnvoll sei. Alle diese Bedenken räumte Ordnungs- und Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU) in seiner Begrüßung aus. Unter den Ehrengäste war auch Franks Vorgänger Volker Stein (FDP), der lange Zeit für die Feuerwehr zuständig war.
Die Freiwilligen Frankfurter Wehren trügen nicht nur wesentlich zum Brandschutz bei, sondern machten auch eine hervorragende Jugendarbeit, betonte Frank. Zudem prägten sie das gesellschaftliche Leben im Stadtteil. Vor diesem Hintergrund sei die offizielle Übergabe auch ein "Dankeschön an die Arbeit der Ehrenamtlichen".
Durch den Neubau hat sich die Nutzfläche für die Eschersheimer Wehr verdoppelt. Das Niedrigenergiehaus verfügt über eine Solaranlage und kann sogar Strom in das städtische Stromnetz einspeisen. Die großzügig dimensionierte Fahrzeughalle bietet Platz für vier Einsatzfahrzeuge und verfügt über eine moderne Haustechnik wie Ent- und Belüftungs- so wie Heizungsanlage.
Im zweigeschossigen Sozialtrakt ist jetzt endlich Platz für größere Garderoben, getrennte Sanitäranlagen für Frauen und Männer, Küche, ein Büro, einen Unterrichtsraum und vor allem einen Jugendraum. Das war die Voraussetzung für die Gründung einer Miniwehr im November vergangenen Jahres. Minifeuerwehrwart Michael Schott kann mittlerweile zwölf Mädchen und Jungen mit dem Brandschutz spielerisch vertraut machen.
49 Mitglieder zählt die Einsatzabteilung, darunter zwei Frauen. Mit 30 Atemschutzträgern steht die Wehr unangefochten an der Spitze der Freiwilligen Wehren in Stadtgebiet. Keine Sorgen müssen sich die Eschersheimer um den Nachwuchs machen. In der Jugendwehr bereiten sich 15 Jugendliche auf den Sprung in die Einsatzabteilung vor.(ralf)

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