30.05.2012
´´Neuner´´ will bei Nordkonferenz dabei sein
Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Eschersheim und Ginnheim) möchte mitreden, wenn wichtige Themen besprochen werden. Bei der Nordkonferenz der Ortsbeiräte wollen auch die Stadtteilpolitiker des Bezirks 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim) mit am Tisch sitzen. Ob die Überlastung der Hügelstraße oder das Gewerbe an der Eschersheimer Landstraße – viele Themen müssten zusammen besprochen werden.
Es lässt sich darüber streiten, ob der Ortsbezirk 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim) noch zum Frankfurter Norden gehört, der sich ansonsten von Preungesheim nach Nieder-Erlenbach, von Kalbach bis Berkersheim erstreckt. Trotzdem wollen auch die "Neuner" im nächsten Jahr mitreden, wenn sich die Ortsbeiräte 10, 12, 13, 14 und 15 zur großen Nordkonferenz mit der Stadt treffen, um über Verkehr, Gewerbe und Wohnen der Zukunft zu diskutieren.
Problem Hügelstraße
"Wir wollen verhindern, dass grundlegende Entscheidungen buchstäblich über unseren Kopf hinweg getroffen werden", sagt Klaus Funk (FDP). Schließlich hätten Veränderungen im nördlichen Verkehr direkten Einfluss auf den Ortsbezirk. Eschersheim und Ginnheim zählt er außerdem noch direkt zum Norden dazu.
Massive Probleme beklagt Funk etwa auf der Hügelstraße: "Weil viele nördliche Verbindungsstraßen zwischen der A 661 und der A 66 überlastet sind, weichen Autofahrer hier her aus, um von einer Autobahn zu anderen zu kommen." Das Ergebnis: "Besonders morgens und abends ist die Straße in beide Richtungen heillos überlastet." Die Eschersheimer und die Homburger Landstraße hätten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. "Dort haben Überlastungen zu derartigen Straßenschäden geführt, dass teilweise nur noch Tempo 30 gilt."
Auch Ortsvorsteher Friedrich Hesse (CDU) sieht Bedarf: "Gerade die neugeschaffenen Bahn-Verbindungen in den Norden brauchen eine Prüfung." Und Thomas Budenz von den Freien Wählern betont: "Der Verkehr macht schließlich nicht an den Ortsgrenzen Halt." Die Mitglieder der Ortsbeiräte arbeiteten zwar jetzt schon oft übergreifend miteinander, aber: "Wir müssen ein umfassendes Konzept entwickeln", sagt Budenz. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre seien enorm und nicht immer nach Plan gewesen, eine Wiederauflage der letzten Nordkonferenz von 1998 sei daher wichtig. FDP-Mann Funk will vor allem dabei sein, weil er befürchtet, dass sonst die Entlastung der einen die Belastung der anderen bedeuten könnte: "Wir dürfen uns nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen."
Gerade, was das Thema Wohnen angehe, bestehe erheblicher Gesprächsbedarf, erläutert er am Beispiel Ginnheim: "Hier sollen mit Hilfe von Nachverdichtung Wohnungen für 6000 neue Einwohner entstehen. Wir müssen prüfen, ob diese Belastung nicht umverteilt werden kann." Auch beim Gewerbe dürfe man die nördlichen Nachbarn nicht vergessen: "Die Geschäfte und Bürger an der Eschersheimer Landstraße leiden extrem unter dem Trennungseffekt durch die U-Bahn." Deshalb sei eine Verlegung der gesamten Linie unter die Erde noch nicht vom Tisch.
Natürlich will Funk auch über die Stadtentwicklungsinitiative 2030 Gespräche mit den nördlichen Stadtteilen führen. "Bei Mammutprojekten wie der Tieferlegung der Rosa-Luxemburg-Straße oder neuen Grünverbindungen müssen wir besprechen, was eigentlich unsere Meinung als Ortsbeiräte zu dem Thema ist", sagt er.
Grüne sind skeptisch
Grünen-Fraktionsvorsitzende Beate Huf ist eher skeptisch, was die Nordkonferenz angeht: "Einerseits kann es für uns sinnvoll sein, an Entscheidungen mitzuwirken. Andererseits geht es aber vielleicht weniger um Probleme, die uns betreffen." Sie argumentiert, dass die eher dörflich geprägten Stadtteile wie Harheim oder Kalbach mit ganz anderen Themen zu tun hätten als der innenstadtnahe Bezirk 9. Trotzdem stand das Stadtparlament bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig hinter dem Antrag.
Der Kreis der Konferenzteilnehmer könnte noch größer werden: Aus dem Ortsbeirat 15 sind schon Stimmen laut geworden, wonach auch die Peripherie mit Bad Vilbel, Bad Homburg und dem Wetterau-Kreis in die Gespräche mit einzubeziehen sei (wir berichteten).
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 30. Mai 2012. Von Lukas Jager

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