17.04.2013
Angst vor jahrelangem Baulärm
Ausbau der Main-Weser-Bahn wieder Thema im Ortsbeirat 9.
Lärm in der Großstadt ist normal. Genauso normal sind die Beschwerden aus der Bevölkerung darüber. Der Ortsbeirat 9 diskutiert daher wieder einmal über eine Reduzierung von Lärmquellen.
Der Lärm spielt im Ortsbezirk 9 (Eschersheim, Ginnheim, Dornbusch) immer eine große Rolle. Gehen doch durch die drei Stadtteile mit der Eschersheimer Landstraße oder der Hügelstraße große Durchgangsstraßen. Dazu kommen die sogenannte A-Strecke der U-Bahn (Linien U1, U2, U3 und U8) sowie die Gleise der Main-Weser-Bahn. Der Ortsbeirat 9 wird sich auf seiner Sitzung morgen, Donnerstag, wieder mal mit den verschiedenen Lärmquellen beschäftigen.
So fordern die Grünen in einem Antrag Ergebnisse der Lärmkartierung an sowie dass der Magistrat die geplanten Maßnahmen der Lärmaktionsplanung vorstellt und den Ortsbezirk „zügig in das Programm der kommunalen Lärmminderungsplanung“ aufnimmt, falls es noch nicht geschehen ist.
Die Grünen verweisen dabei darauf, dass es mehrere Hauptverkehrsstraßen gibt, für die nach der EU-Umgebungslärmrichtlinie in den Jahren 2007 und 2012 eine Lärmkartierung erstellt und bis Sommer 2013 ein Lärmaktionsplan aufgestellt werden sollte. Außerdem existiere in Frankfurt seit 2001 die Kommunale Lärmminderungsplanung (KLMP). Diese diene dazu, die Umsetzung von konkreten lärmmindernden Maßnahmen im Stadtgebiet zu koordinieren.
Der Lärm steht auch bei dem von der Deutschen Bahn geplanten Ausbau der Main-Weser-Bahn von zwei auf vier Gleisen im Mittelpunkt. Die FDP-Fraktion hat gleich ein ganzes Paket an Anfragen zu diesem Thema geschnürt. Kein Wunder, ist doch FDP-Ortsbeirat Klaus Funk zugleich Sprecher einer Bürgerinitiative, die sich gegen den Ausbau ausspricht. So wollen die Liberalen unter anderem wissen, was die von der Bahn angesprochenen Vorgespräche zwischen Stadt und Bahn besonders zu den Punkten Bauverkehr und Lärmschutz in der Bauzeit ergeben hätten. Darüber hätten sich Vertreter der Bahn bei der jüngsten Informations-Veranstaltung zum Ausbau ausgeschwiegen.
Zudem gebe es noch immer keinen neuen Kostenschätzungen für den ersten Bauabschnitt zwischen Frankfurt-Westbahnhof und Bad Vilbel. Die im Finanzierungsvertrag vom 21. Januar 2003 genannte Summe von 240 Millionen Euro für das Projekt sei nach zehn Jahren kaum noch haltbar. Die FDP fragt nun, welche Auswirkungen und eventuelle Verschiebungen eine Erhöhung der Baukosten haben. Schließlich sei auch die Stadt an den Kosten beteiligt.
Der Ortsbeirat 9 tagt am Donnerstag, 18. April, ab 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Josef, Rhaban-Fröhlich-Straße 18, Großer Saal im 2. Stock.
(Sören Rabe)
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 17.04.2013

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