29.11.2013
Kirche erstrahlt in neuem Glanz
Gotteshaus der Andreasgemeinde wird nach eineinhalbjähriger Sanierung wiedereröffnet. Für 1,4 Millionen Euro ist die Andreaskirche in den vergangenen Monaten saniert und modernisiert worden. Am Wochenende öffnet das Gotteshaus erstmal wieder seine Türen.
„Der Gemeindesaal ist unser neues Prunkstück“, sagt Pfarrerin Christa Sengespeick-Roos und tritt in die Mitte des Raumes. Der einstige Charme der 1950er Jahre ist verschwunden, die weißen Wände lassen den Saal groß wirken. Angestrahlt werden sie von den modernen, kreisrunden Lampen, die an der Decke hängen. Die ersten Stände für den Adventsbasar am Wochenende sind schon aufgebaut. Der ist Teil der großen Festwoche, mit der die evangelische Andreasgemeinde die Wiedereröffnung von Kirche und Gemeindesaal feiert.
1,4 Millionen Euro kostete die dringend nötige Sanierung. Die beinhaltet die Erneuerung des Brandschutzes, eine neue Heizung, die Sanierung der Kanalisation, den neuen Eingangsbereich sowie neue Decken und Böden im Gemeindesaal. „Seit acht Jahren bin ich hier Pfarrerin, seitdem spricht man von der Sanierung. Man kann sich also vorstellen, welche Freude in der Gemeinde herrscht, dass die Arbeiten endlich abgeschlossen sind“, sagt Sengespeick-Roos. Immer wieder sei sie von Gemeindemitgliedern angesprochen worden, wann denn die Kirchenglocken wieder läuten und die Turmuhr wieder läuft.
Aufzug für 70 000 Euro
Absolut begeistert ist Christa Sengespeick-Roos vom neuen Eingangsbereich, der seine Türen nach Eschersheim öffnet. Links ist das Gemeindebüro, über die Treppenstufen geht es in den großen Gemeindesaal, der übrigens auch gemietet werden kann, und die neuen Toiletten. Barrierefreiheit garantiert der 70 000 Euro teure Aufzug, den die Gemeinde durch Spenden selbst finanziert hat.
Mit den Sanierungsmaßnahmen, die vor eineinhalb Jahren begannen, ist die Andreasgemeinde noch enger zusammengerückt. Wortwörtlich. Denn nach der Konfirmation im Mai wurde die Kirche gesperrt, der Gottesdienst fand fortan im Andreas-Stübbche statt. Zu einer Taufe habe der Platz nicht ausgereicht, erinnert sich die Pfarrerin. Kurzerhand wurde der Gottesdienst an die frische Luft verlegt. „Wir haben unter freiem Himmel, mit Blick auf die verpackte Kirche gesungen, gebetet und gefeiert. Für mich eine der schönsten Erinnerungen.“
Neues Lichtkonzept
Trotz dieses schönen Erlebnisses freut sich Christa Sengespeick-Roos auf den Festgottesdienst am Sonntag in der sanierten Kirche. Die Betonglasfenster des Künstlers Hermann Göpfert sind bereits geputzt, die letzten Baustellenbänder, die noch im Kirchenschiff flattern, sollen bis zum Wochenende gänzlich entfernt sein. Dann kommt auch das neue Beleuchtungskonzept der Kirche erstmalig zum Einsatz. „Die Techniker haben die Anlage ganz nach unseren Wünschen programmiert. Nun gibt es für jede Situation das passende Licht“, ist die Pfarrerin hellauf begeistert. Aber nicht nur das Licht ist einsatzbereit. Einen Tag lang wurde die Hillebrand-Orgel, die in den vergangenen Wochen unter Plastikplanen versteckt war, gestimmt und wartet nun darauf, die Kirche auch musikalisch wiederzueröffnen.
Artikel Frankfurter Neue Presse vom 29.11.2013. Von Judith Dietermann

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