„Kein optimaler Grundstückstausch“

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Die Fahrradständer des Freibades müssen weichen und Platz machen für die Container der Lübbecke-Schule. © privat
Die Fahrradständer des Freibades müssen weichen und Platz machen für die Container der Lübbecke-Schule. © privat

Die Fried-Lübbecke-Schule bekommt endlich ihre Container für die dringend benötigte Erweiterung. Schon Anfang Mai, sagt Günter Murr, Sprecher von Bau und Immobiliendezernent Jan Schneider (CDU), könnten diese an die Grundschule im Uhrig übergeben werden. Vor wenigen Tagen wurde mit den nötigen vorbereitenden Arbeiten begonnen. Arbeiten, die bei Schulleiter Michael Bock allerdings für ein wenig Unmut sorgten.

„Eigentlich sollten wir ja nicht böse sein, weil wir etwas bekommen, das wir dringend benötigen. Aber die Lösung ist nicht optimal“, sagt Bock. Damit meint er die Verlagerung des Freibades Eschersheim auf einen frei zugänglichen Teil am Rande des Schulgeländes. Denn die Abstellplätze mussten weichen, um Platz für die Container zu machen. Darauf hatte sich die Stadt mit den Bäderbetrieben geeinigt. „Wir verlieren dadurch aber eine für unsere Schüler vor allem jetzt in Pandemiezeiten wichtige Freifläche“, sagt Schulleiter Bock. Zudem würden die Fahrradständer genau dort platziert, wo der erst im Herbst vergangenen Jahres fertiggestellte Balancierparcours für die Schüler steht. Oder besser gesagt stand. Mittlerweile ist er abgebaut und wurde eingelagert, bis hierfür wiederum ein neuer Standort gefunden wurde.

„Es war klar, dass wir eine kurzfristige Lösung finden mussten, das war die einzige, die schnell umgesetzt werden konnte“, sagt Murr.

Zwar seien andere Möglichkeiten überprüft worden, diese seien aber nicht möglich gewesen, unter anderem weil sich die vielen Grundstücke, als Beispiel nennt er ein gegenüberliegendes Grundstück, in Privatbesitz befänden. Zudem wundert er sich über die kritische Stimme des Schulleiters, da dieser in Gesprächen ausführlich über die Lösung informiert worden war. „Wir hatten eben gehofft, dass sich noch etwas anderes ergibt“, sagt derweil Michael Bock. Zumal es mehrere Varianten gegeben habe. „So ist es schlichtweg kein optimales Tauschgeschäft“, sagt er und betont noch einmal, dass man sich freilich freue, dass „die Container endlich kommen“.

Wie lange die Anlage, die vier Räume hat, stehen bleibt, das wisse er selber noch nicht. „Der Container, der auf unserem Schulhof steht, sollte für sechs Jahre bleiben. Jetzt nutzen wir ihn schon seit sechs Jahren“, ist er mit Prognosen ohnehin vorsichtig geworden. Er werde benötigt, keine Frage. Zumal die Schülerzahlen stetig steigen würden, 2001 besuchten noch 140 Schüler die Eschersheimer Grundschule, mittlerweile seien es 194, Tendenz steigend.

Umso bitterer sei es allerdings, dass den Kindern die wichtige Freifläche durch Fahrradständer genommen werde. „Diese stehen mit einer Nutzung von fünf Monaten im Jahr einer Nutzung des Parcours von zwölf Monaten entgegen“, fügt der Schulleiter noch hinzu.

Auch Ingrid Häußler, Fraktionsvorsitzende der FDP im Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim), ist mit der Lösung der Stadt unzufrieden. „Beim Ortstermin im Sommer war auch eine Teilfläche des wenige Meter entfernten Parkplatzes als alternativer Standort angesprochen worden. Dort sollte sogar eine Fahrradgarage gebaut werden, warum also nicht gleich noch mehr Fahrradabstellplätze“, sagt sie.

Kern des Problems sei schlichtweg, dass durch die jetzt angedachte Lösung den Interessen der Schule nicht wirklich Rechnung getragen werde, weil keine zusätzliche Fläche gewonnen werde. „Das ist es aber, was sie braucht, bis man mittelfristig eine Lösung findet“, so Häußler. An der Grundstücksgrenze zum benachbarten Hort, wo die Schule noch bis vor wenigen Monaten Räume nutzen konnte, stünden zudem noch uralte Garagen, die als Lager dienten. „Dieser Bereich könnte sicherlich auch effizienter genutzt werden“, sagt sie.

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