So soll die Ziehenschule wachsen

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Die Ziehenschule
Die Ziehenschule

Die Stadt hat den Sieger des Architekturwettbewerbs ernannt – Schulwald bleibt

Die Aufgabe, sagt die Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD), sei anspruchsvoll gewesen. Für die Erweiterung der Ziehenschule in Eschersheim, mit 1350 Schülern eines der größten Gymnasien der Stadt, war ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. 15 Teilnehmer kamen in die engere Wahl, zwölf reichten Vorschläge ein. Am Freitag wurden die Ergebnisse bei einer Ausstellung im Amt für Bau und Immobilien vorgestellt und die Preisträger verkündet. Den Sieg trug der Entwurf aus dem Kölner Architektenbüro von Gernot Schulz davon.

Der Schulwald soll erhalten bleiben

Darin ist, im Gegensatz zu den Ideen der Konkurrenz, vorgesehen, dass die Drei-Felder-Sporthalle, die zu den Anforderungen in der Vorgabe zählte, platzsparend im Boden versenkt und das neue Schulgebäude darüber errichtet wird. Das birgt den Vorteil, dass es weiterhin genügend Freiraum drumherum gibt. Auch der Schulwald könne so erhalten bleiben und wird laut Weber durch das neue Gebäudeensemble „quasi umarmt“.

Der Überbau des Neubaus, der auch den Anbau aus den 1970er Jahren ersetzt, fußt nur an den Seiten auf tragenden Säulen, so dass im Erdgeschoss ein weiter offener Raum als Herzstück des Konzepts zahlreiche Möglichkeiten zur Nutzung als Aula, Konzertsaal, Foyer und Café bietet. Darüber liegt im ersten Obergeschoss der Mint-Bereich, im zweiten gibt es weitere Lernräume. Die Anordnung entspricht der auf der Etage darunter und wird durch drei offene Höfe mit Schächten unterbrochen, die Licht nach unten einfallen lassen. An den Seiten soll es ebenfalls schmale Lücken geben, durch die auch die Turnhalle erhellt wird. Die Glasfassade mit Holzrahmen lasse sich ebenso begrünen wie die Dächer.

Eine Brücke verbindet den Neubau zu einer harmonischen Kombination mit dem denkmalgeschützten Altbau von 1913, der ebenfalls eine moderne Struktur erhalten soll. Neben der Verwaltung werden hier eine Mediathek in der früheren Sporthalle, Sprachlernklassen, Kunsträume und Lerngemeinschaften untergebracht. Das von 2011 stammende jüngste Gebäude bleibt erhalten. Hier soll die Oberstufe der langfristig sechszügigen Schule unterkommen, während die fünften bis siebten Klassen im Altbau und die Acht- und Zehntklässler im Neubau heimisch werden sollen.

Die Pläne bergen nach Ansicht von Jury-Mitglied Alexander Krawczyk genügend Flexibilität, um in Zukunft auf sich wandelnde Anforderungen reagieren zu können. „Wir müssen uns fragen, wie wir mit unseren Kindern umgehen“, so Krawczyk. Was als sinnvoll angesehen wird, könne sich im Laufe der Zeit ändern. Schon jetzt eignet sich das Vorhaben für unterschiedlichste Lernformen, gleichermaßen für Blockunterricht und größere Lerngruppen wie für Einzelübungen und Experimente, wie Weber betont.

Baustart in zwei bis drei Jahren

Nachdem der Preisträger feststeht, werde man mit diesem in intensivere Gespräche und Verhandlungen eintreten. Voraussichtlich in zwei bis drei Jahren könnte Baubeginn sein, weitere zwei Jahre dürften ins Land ziehen, bevor das „schwungvolle und elegante“ Ensemble fertig ist. Wo die Schülerinnen und Schüler während der Arbeiten unterrichtet werden, steht noch nicht fest. Dass sie in dieser Zeit auf dem Gelände verbleiben, hält André Zweering vom Architektenteam nicht für möglich.

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