Neuer Platz am Weißen Stein

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20 Wohnungen sowie vier Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss sehen die Pläne für die Neubebauung des Eckgrundstücks vor. © Dena Khan / Stefan Forster GmbH
20 Wohnungen sowie vier Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss sehen die Pläne für die Neubebauung des Eckgrundstücks vor. © Dena Khan / Stefan Forster GmbH

Geplantes Wohngebäude soll Areal an der Eschersheimer ein stückweit reparieren. Der Investor will einen Mix aus Eigentumswohnungen und Gewerbeflächen errichten.

Mit dem Bau der A-Linie in den 60er Jahren veränderte sich nachhaltig das Antlitz des Platzes am Weißen Stein. Blickfang war bis dahin vor allem die alte Volksschule wie ein 1910 errichteter Brunnen. Doch die Schienentrasse über die Eschersheimer Landstraße hatte den Abriss der Schule zur Folge. Der Platz wurde durchschnitten, der Brunnen verlegt. Seither prägen ein Flachbau, der einen Billigmarkt beherbergt, und das ehemalige Wohnhaus von Klaus Funk das Areal.

Das ehemalige FDP-Ortsbeiratsmitglied war in Eschersheim bekannt wie ein bunter Hund. 2019 ist er verstorben. Ihm gehörte das Areal, das die Erben an Investor Erkin Köksal von „Homes“ verkauft haben. Der Bauentwickler will den fragmentierten Platz ein wenig reparieren. Das Bauprojekt stellte er am Donnerstag zusammen mit Architekt Stefan Forsterin der Sitzung des Ortsbeirats 9 vor.

Auf der Fläche sollen zwei viergeschossige Wohngebäude mit Staffelgeschoss entstehen. „Unser Vorhaben bietet die Chance, einen Platzrand zu schaffen“, führte Forster aus. Gerne hätte der Investor noch das benachbarte Grundstück eines Autohändlers erworben, „aber da war kein Wille zu verkaufen“, so Forster. Der Neubau soll zu Eschersheim passen. „Keine Luxuswohnungen wie im Westend, sondern normaler, familienfreundlicher Wohnungsbau“, führten beide aus. Die Gespräche mit der Stadt über die Gestaltung seien intensiv gewesen. Ursprünglich wollte der Investor nur Wohnungen bauen. Die Stadt habe indes im Erdgeschoss Gewerbe favorisiert. Sie einigten sich „auf einen sehr guten Kompromiss“, so Köksal.

Jetzt sind im Erdgeschoss drei 54 bis 80 Quadratmeter große Läden sowie im rückwärtigen Gebäudeteil Wohnungen geplant. Eine weitere Gewerbefläche ist im ersten Stock vorgesehen. Bei der Planung war ein städtischer Baum zu berücksichtigen. „Wir haben um diesen herum geplant und Platz für die Wurzeln gelassen. Doch dann musste die Stadt den Baum fällen. Wir werden aber einen neuen pflanzen“, erläuterte Forster.

Geplant sind 20 Eigentumswohnungen mit zwei, vier- und fünf Zimmern. Auf der Rückseite entsteht ein Garten für die Hausgemeinschaft sowie Grünparzellen für die Erdgeschoss-Wohnungen. Abriss- und Baugenehmigungen liegen bereits vor, so Forster. Köksal hofft, im Juni oder Juli mit dem Abbruch loslegen zu können, Ende des Jahres mit dem Bau, der 18 bis 20 Monate dauern wird.

In der Fragestunde stand die Verkehr während der Bauphase im Fokus, da sich dort eine frequentierte Bushaltestelle befindet. „Wir haben in Eschersheim schon einige Großbaustellen. Jetzt kommt noch eine hinzu. Wie soll das funktionieren?“, so Anwohner Bernhard Glaser. Der Bereich biete genug Platz für die Baustelleneinrichtung, die Trottoirs blieben frei, sagte Forster. Auch werde in Abstimmung mit der Stadt ein Verkehrskonzept erstellt. „Sie unterschätzen die Verkehrssituation“, sagte Grünen-Chefin Angela Rühle. „Wir haben heute dort regelmäßig Staus. Das verschärft sich, sobald der Überweg im Lachweg komplett dicht ist.“ Kritisch kommentierte FDP-Fraktionschefin Ingrid Häußler das Erscheinungsbild des teils verklinkerten Gebäudes: „Die Fassade ist nicht das Gelbe vom Ei. Eine typische gebänderte Fassade, die man überall sieht.“ Architekt Forster erwiderte, dass es eine Geschmacksfrage sei.

Thomas Budenz (BFF) gefiel die Planung. Er regte an, das Glockenspiel, das Klaus Funk an der Fassade befestigt hatte und seither fester Bestandteil des Platzes ist, zu erhalten. „Seine Kinder möchten das Glockenspiel haben“, bedauerte Köksal. „Klaus Funk hatte eine wichtige Funktion in Eschersheim. Wir würden gerne an ihn erinnern und sind für Ideen offen“, ergänzte Forster.

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