Stadtverordnetenversammlung beschließt Planungsrahmen für weiterführende Schulen: Frankfurt setzt neue Standards für den modernen Schulbau des 21. Jahrhunderts

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Copenhagen International School
Copenhagen International School

„Mit dem Beschluss unseres neuen Planungsrahmens für weiterführende Schulen stellen wir nach den Grundschulen nun auch die Weichen für die weiterführenden Schulen des 21. Jahrhunderts in Frankfurt und legen die Leitlinien für die anstehenden Neubauten von Gymnasien und Gesamtschulen fest“, sagt Bildungsdezernentin Sylvia Weber zufrieden. Nach einem breit angelegten Planungsprozess, der im September 2018 begonnen hatte und mit allen beteiligten Ämtern und der Verwaltung durchgeführt wurde, liege nun ein hervorragendes Ergebnis auf dem Tisch.

„Mit Unterstützung des Büros schneidermeyer aus Köln haben wir sowohl die bautechnisch-architektonischen Fragen als auch die Weiterentwicklung der inneren räumlichen Organisationsstruktur untersucht“, sagt Weber. Die aktuellen Anforderungen an Gymnasien und Gesamtschulen haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert und der Schulbau müsse dem Rechnung tragen.

„Es geht heute um nicht weniger als einen Lebensort für Lehrende und Lernende, die den ganzen Tag in diesen Gebäuden verbringen. Es geht um Aufenthaltsqualität, um Rückzugsräume, Differenzierungsräume, klassenübergreifende Kooperation, erfahrungsorientiertes Lernen und multiprofessionelle Teamentwicklung“, beschreibt die Dezernentin die komplexe Aufgabenstellung.

Anders als früher, als Frontalunterricht in Flurschulen noch der Standard war, habe der Schulbau von heute zeitgemäßes pädagogisches Arbeiten zu ermöglichen mit einer Didaktik, die Abwechslung in den Schulalltag bringen und letztendlich mehr Freude am Lernen vermitteln solle. Das eigene Tun gewinne an Bedeutung, der schülerzentrierte Unterricht und die individuelle Förderung rücke mehr als früher in den Fokus.

„Wir haben nach den aktuell beschlossenen Schulentwicklungsplänen 14 weiterführende Schulen zu bauen. Jede einzelne Schule bekommt ihre eigene Planungsphase null, um aus den vorgegebenen schulartübergreifenden Flächenkennwerten pro Unterrichtsbereich, Fachunterrichtsbereich, Gemeinschaftsbereich, Teambereich und Freiraum ihre eigenen Schwerpunkte zu setzen, was Raumgröße, Raumanzahl und Raumzuordnung angeht“, erläutert Weber die individuelle Herangehensweise. Ihr sei es wichtig gewesen, statt des alten starren Modellraumprogramms jeder neuen weiterführenden Schule die Ausgestaltung der Flächen je nach Profil und Interesse selbst zu überlassen.

„Heute ist ein guter Tag für unsere zukünftigen Gymnasien und Gesamtschulen“, sagt Weber. Für beide Schularten ergäben sich Flächenzuwächse, für die Gesamtschulen von 6,9 Prozent und für die Gymnasien von 10,9 Prozent. Es gehe aber nicht nur um mehr Fläche, sondern auch um eine effiziente Nutzung bestehender Flächen über den ganzen Schultag, wo momentan oft Räume nur teilgenutzt und monofunktional genutzt werden, und selbstverständlich auch um die Öffnung in den Stadtteil und um die Anmietung von Räumen durch Dritte. Dabei wurden stets auch Vergleichsgrößen von vergleichbaren deutschen Städten berücksichtigt.

In sieben Jahren werde der Planungsrahmen evaluiert, gemachte Erfahrungen ausgewertet und nach spätestens zehn Jahren sei eine Weiterentwicklung des Planungsrahmens den politischen Gremien vorzulegen.

Weber dankt dem Stadtschulamt, den weiteren beteiligten Ämtern, Jochem Schneider vom Büro schneidermeyer und allen Beteiligten für die professionelle Arbeit und das exzellente Ergebnis. „Ich freue mich auf unsere zukünftigen Schulen und mit allen, die künftig in attraktiven Schulgebäuden lehren und lernen können“, sagt die Stadträtin.

Zur Veranschaulichung ist ein Bild der Copenhagen International School beigefügt, die während einer Lernreise in Kopenhagen von eine städtischen Delegation besucht wurde. Es verdeutlich, wie ein großer Raum parallel als Mensa, Aufenthaltsort, Aula, Veranstaltungssaal, Bibliothek (in der oberen Ebene, durch Glaswände vor Schall geschützt) und als Mittelpunkt der Schule genutzt werden kann.

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